Kreisgruppe Herford

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Citizen Science Projekt zur Bestandserfassung der Fledermäuse in NRW

BUND ruft zur Fledermauszählung auf

Der BUND führt aktuell im Rahmen eines Citizen Science Projekts* eine Bestandserfassung der Fledermausquartiere in NRW durch. Dabei sollen Kartierungen von Fledermausquartieren von Bürger*innen durchgeführt werden, um einen besseren Überblick über die Fledermausbestände in unserer Region zu erhalten. Bislang ist über den Bestand und die Bestandsentwicklung der Fledermäuse nur wenig bekannt, selbst bei häufig vorkommenden Arten, wie beispielsweise der Zwergfledermaus. Und das, obwohl diese fast ausschließlich an Gebäuden lebt und dem Menschen damit sehr nahe ist.

Durch Baumaßnahmen wie Renovierungen oder Wärmedämmung kommt es jedoch immer wieder zur Zerstörung von Fledermausquartieren, was die kleinen Säugetiere immer mehr in Bedrängnis bringt. Besonders wichtig ist, dass wir wissen wo die Quartiere der Fledermäuse sind. Nur so können wir sie effektiv schützen. Aber auch die Schaffung neuer Quartiermöglichkeiten ist wichtig.

Die Kartierung soll dabei helfen, mehr über das Vorkommen unserer Fledermäuse in den Städten und Dörfern zu erfahren. Je mehr Menschen mitmachen, umso besser.

Daher bittet der BUND alle Interessierte die Fledermäuse beim Ausflug aus dem Quartier zu zählen.

Zur Erfassung der Fledermäuse bekommen alle Mitmachenden einen Fledermausdetektor, mit dem die Ultraschall-Ortungsrufe der Fledermäuse hörbar gemacht werden und eine Rotlichtlampe. Wer interessiert ist und mitmachen möchte, kann sich für weitere Informationen telefonisch unter 0170 76 190 35 oder per mail unter fledermausschutz(at)bund.net an Bernd Meier wenden.

Die Bedienung des Geräts ist einfach und erfordert keine besonderen Kenntnisse. Anleitung

Der BUND verleiht außerdem "Fledermäuse willkommen"-Schilder.

 

 

Kartieranleitung Kurzform


- Ihr solltet eurer Kartiergebiet möglichst in jeder Phase mehrfach begehen.
- Optimal wären 1-2 Begehungen pro Woche.
Zur Erfassung der Fledermäuse gibt es im Jahr drei zentrale Zeiträume.
1. Wochenstubenzeit: Mitte Mai (April) bis Ende Juni (Ende Juli)
Karterung ab ½ Std vor Sonnenuntergang bis maximal 1 Std nach Sonnenaufgang
und/oder 1 Std vor Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang.
Niederschlagsfreie, möglichst windstille Nächte.
2. Schwärmphase: Anfang August bis Mitte September (Höhepunkt M-E August)
Kartierung ab zwei Stunden nach Sonnenuntergang bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang.
Niederschlagsfreie, möglichst windstille und warme Nächte mit Temperaturen ab 15° C
gegen Mitternacht.
3. Winter-/Frostschwärmen: November bis Ende Dezember (Februar)
Die Suche sollte ab einer Stunde nach Sonnenuntergang für ein bis zwei Stunden in
niederschlagsfreien möglichst windstillen Nächten erfolgen.

 

Am besten postiert man sich dazu kurz vor Sonnenuntergang schräg unterhalb des Ausfluges der Tiere. Die Silhouetten der Fledermäuse sind dann vor dem noch hellen Himmel gut zu sehen, eine Taschenlampe sollte man nicht benutzen, das kann die Tiere stören. Der genaue Ausflugszeitpunkt ist von Art zu Art verschieden, beginnt bei der häufigsten Art, der Zwergfledermaus, aber kurz vor Sonnenuntergang. Zum Zeitpunkt der geplanten Zählungen geht die Sonne gegen 21:45 Uhr unter. Spätestens ab einer halben Stunde vor Sonnenuntergang sollte das Quartier beobachten werden.

Jetzt ist schnelles Mitzählen gefragt, denn die Tiere fliegen recht zügig nacheinander aus. Gut 30 Minuten nach dem ersten Tier ist dann oft schon alles vorbei, es kann sich aber auch länger hinziehen. Man sollte so lange beobachten, bis mindestens 10 Minuten lang kein Tier mehr ausgeflogen ist.

Falls Ihnen ein Fledermausquartier bekannt ist, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie dieses bei uns melden und bei der Fledermauszählung mitmachen. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zum Schutz dieser besonderen Tiere.

Auch wenn in diesem Jahr keine Fledermäuse bei Ihnen waren oder die Tiere bereits wieder ausgezogen sein sollten, ist das eine wichtige Information für den BUND und wir würden uns über eine Rückmeldung freuen.

Für Fragen oder Rückmeldungen kontaktieren Sie uns gern unter:

Email: fledermausschutz@bund.net Telefon: 0170-76 190 35

 

Die Ergebnisse der Kartierung sollen auf diesem Kartierbogen festgehalten werden.

Sie können für Ihre Fledermausmeldung auch dieses online-Formular verwenden

Für mehr Informationen zu Fledermäusen können Sie sich unseren Artikel zu Fledermäusen durchlesen.

*„Bürgerwissenschaft“ - wissenschaftliche Projekte, bei denen Nichtwissenschaftler*innen und Wissenschaftler*innen zusammen arbeiten und neue Erkenntnisse gewinnen


 

Werden Sie aktiv für eine bessere Welt

Unterschriftenaktion: Zukunft sinnvoll planen - keine neuen Autobahnen

Will Deutschland die Klimakrise eindämmen, muss der CO2-Ausstoß im Verkehr bis 2030 halbiert werden. Verkehrsminister Wissing hält jedoch an dem Plan fest, hunderte Kilometer neue Autobahnen zu bauen und damit Deutschlands Klimaziel dauerhaft zu verfehlen.

Der Bau neuer Autobahnen und Bundesstraßen zerstört Wälder, Moore und Wiesen, schadet dem Klima, belastet das Grundwasser und bringt Lärm und Abgase in bislang unberührte Natur. Die Kosten für die neuen Betonschneisen gehen in die Milliarden, während marode Straßen zerbröseln, weil das Geld für die Sanierung fehlt. Neue Fernstraßen lösen keine Verkehrsprobleme, sondern steigern das Verkehrsaufkommen und verschärfen die globale Klimakrise.  

So sieht keine sinnvolle Planung für die Zukunft aus: Fordern Sie Verkehrsminister Wissing jetzt mit Ihrer Nachricht auf, den Bau neuer Autobahnen zu stoppen!

Jetzt Protest-Mail senden

Bioblitzen im Kreis Herford

so geht´s

wir möchten Sie einladen, an einem NRW-weitem Wettbewerb zur Erfassung der Fauna und Flora teilzunehmen. Der BUND möchte in Kooperation mit der Biologischen Station Ravensberg und dem Biologiezentrum Bustedt  möglichst viele Arten im Kreis Herford erfassen. Jeder kann mitmachen - man muss kein Experte sein. Man braucht nur ein Smartphone und läd sich die App Obsidentify herunter. Dann mit der App von Tieren und Pflanzen (und Pilzen) ein Foto machen und hochladen. Die App bestimmt dank künstlicher Intelligenz die Art. Das Ergebnis wird dann auch noch von Experten überprüft. So kann jeder schnell und einfach seine Artenkenntnisse verbessern und als Bürgerwissenschaftler zu besserer Kenntnis der Verbreitung der Arten und damit auch zu Ihrem Schutz beitragen.

Wer zudem Arten, die nicht so leicht zu fotographieren sind, oder Arten, die sie/er schon kennt (z.B. Vögel, Säuger) eingeben will, kann hierzu die App Obsmap nutzen. Zusammen mit der App Birdnet, mit der man hervorragend Vogelstimmen bestimmen kann, kann die Zahl der eingegebenen Arten noch erhöht werden.

Hier gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Die Apps sind im Playstore und Apple-store kostenlos erhältlich.

 

Schauen Sie mal rein in den Wettbewerb


 

Fledermäuse wieder aktiv – Keine Angst vor Corona und Co.

BUND im Rahmen eines Citizen Science Projekts in OWL auf der Suche nach Quartieren

Der Frühling hat begonnen und mit den warmen Sonnenstrahlen erwachen auch die Fledermäuse aus ihrem Winterschlaf. Die nächtlichen Jäger suchen nun ihre Sommerquartiere auf und können bei ihren Flugkünsten bestaunt werden.

Aktuell fürchten Artenschützer jedoch um den Ruf der kleinen Flugakrobaten, da Fledermäuse in Verbindung zu dem neuartigen Coronavirus gebracht werden, der die Erkrankung Covid-19 auslösen kann. Angst davor, dass die Tiere Menschen anstecken könnten, braucht jedoch niemand zu haben. „Die in Deutschland heimischen Fledermausarten sind keine Überträger des neuartigen Coronavirus“, betont Fledermausexperte Bernd Meier-Lammering vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland). Fledermäuse erfüllen wichtige Funktionen in unseren Ökosystemen. Sie vertilgen große Mengen an Insekten und haben dabei auch viele pflanzenfressende Schädlinge auf ihrem Speiseplan.

Bis auf die Zwergfledermaus stehen alle in dieser Gegend heimischen Fledermausarten auf der „Roten Liste der gefährdeten Tierarten“. Zu diesen gehört auch das braune Langohr, eine waldbewohnende Fledermausart, deren auffälligstes Merkmal die großen Ohren sind, die mit etwa 4 Zentimeter Länge fast so lang sind wie der Körper. Daher freut es die Naturschützer*innen vom BUND, dass sie nun ein braunes Langohr erfolgreich in Oerlinghausen auswildern konnten. Dort wurde es im Herbst von einer Anwohnerin geschwächt und unternährt aufgefunden. Fledermausschützer haben es dann den Winter über wieder aufgepäppelt.

Trotz das strengen Schutzes unter dem die Fledermäuse stehen, gehen die Bestandszahlen zum Teil besorgniserregend zurück. Die wichtigsten Gründe hierfür: Die Tiere finden immer weniger Insektennahrung. Mit dem Ausräumen der Landschaft für Ackerflächen, dem Zuschütten von Kleingewässern, der Rodung von Obstwiesen sowie dem Einsatz von Insektiziden in Landwirtschaft und Gärten werden Insekten immer seltener.

Dazu nimmt die Zahl der Quartiere ab, in denen Fledermäuse überwintern und ihre Jungen aufziehen können. Viele alte, höhlenreiche Bäume werden als so genannte "Gefahrenbäume" entfernt oder ganze Altholzbestände gerodet. Hinzu kommt, dass immer mehr Dachböden ausgebaut und dabei vollkommen abgedichtet werden. Selbst in Kirchen finden Fledermäuse deshalb immer weniger Unterschlupfmöglichkeiten.

Der BUND ist daher auf der Suche nach Fledermausquartieren um sich für deren Erhalt einzusetzen. Die Naturschützer*innen erfassen Hausquartiere von Fledermäusen, werben bei Hauseigentümern für Erhalt und Schutz der Quartiere und informieren über Möglichkeiten, Fledermausquartiere neu zu schaffen, zum Beispiel mit Fledermauskästen und verteilen Wildblumensamen um die Insektenvielfalt und damit die Nahrungsgrundlage der Fledermäuse zu verbessern.

"Wer sich als Fledermausforscher*in im Rahmen eines sogenannten Citizen Science Projekts an der Suche nach Fledermausquartieren beteiligen möchte, kann vom BUND entsprechende Geräte, wie Fledermausdetektor und Nachtsichtgerät geliehen bekommen" erklärt Sylvia Sohlau, die als Bundesfreiwillige das Projekt betreut. "Wir freuen uns natürlich auch über Menschen, die den Fledermäusen durch die Aussaat von Wildblumen oder die Schaffung von Quartieren helfen möchten." ergänzt Fledermausexperte Meier-Lammering.

Der BUND ist per mail erreichbar unter fledermausschutz(at)bund.net oder telefonisch unter 0170 76 190 35.


 

Wir können auch ohne: 40 Tage ohne Plastik – BUND ruft zum #plastikfasten auf

Jede*r Einzelne kann einen Beitrag dazu leisten, Plastik zu reduzieren. Wir geben Tipps, die Sie im Alltag mit wenig Aufwand gut umsetzen können.

Obst und Gemüse in Plastiktüten, Plastikflaschen, Trinkhalme, Einweg-Kaffeebecher, Plastikgeschirr – Plastikartikel sind allgegenwärtig und bescheren uns im Alltag eine wahre Plastikflut. Der BUND sagt: Wir können auch ohne. Zum vierten Mal ruft der Umweltverband zum Plastikfasten auf und damit während der Fastenzeit soweit es geht auf Plastik zu verzichten. Erst wenn wir darauf achten, wie viel Plastik uns im Alltag umgibt, erkennen wir das Ausmaß der Plastikkrise, in der wir uns befinden. r von uns etwas tun, um Plastik im Alltag zu vermeiden.

Hier gibt es Tipps zum Plastiksparen

Haben Sie auch einen Tipp Plastik zu vermeiden? Schreiben Sie uns. Wir veröffentlichen Ihren Tipp. Unter allen Einsendern verlosen wir das Buch Wildes Nordrhein-Westfalen.