Kreisgruppe Herford

Nützliche Wespen

Was ist dran am 'schlechten Ruf' der Wespen?

Feldwespe nutzt Wasserangebot.

Wenn die ersten Wespen im Garten auftauchen geht die Angst um. Bald fallen sie wieder im Trupp über Kuchen, Limonade und alles Süße her, als gäbe es keine Alternative; genau so ist es nämlich auch. Ausgewachsene Wespen brauchen Zucker – und zwar als „Flugbenzin“. Da es um diese Zeit bereits an natürlichen Futterquellen wie Blütennektar mangelt, bedienen sie sich eben auch an Pflaumenkuchen, reifem Obst und Marmelade.

Eigentlich sollte man sich lieber über Wespen freuen, weil sie sehr nützlich sind. Die Wespenlarven benötigen Eiweißnahrung. Deshalb fangen die Arbeiterinnen auch fleißig Fliegen, Läuse, Raupen und andere Insekten, um sie damit zu füttern. Im Nutzgarten durchforsten sie z.B. Salatpflanzen nach Nahrung. Entdecken sie dort Schadinsekten werden die anderen Arbeiterinnen informiert und Pflanze für Pflanze nach wertvoller Eiweißnahrung für die Wespenlarven abgesucht.

Für jeden Hobbygärtner sollte klar sein, dass es besser ist Nützlinge im Garten zu fördern, statt Rückstände von chemischen Bekämpfungsmitteln auf Salat oder Gemüse in Kauf zu nehmen.

Wichtig ist es auch, den Wespen eine Wasserstelle anzubieten. Dies kann z.B. eine Tonschale sein (etwas größerer Topfuntersetzer), die man irgendwo im Halbschatten aufstellt. Besonders bei längerer Trockenheit sollte darauf geachtet werden, dass Wasser nachgefüllt wird. In die Schale Steine hineinlegen, damit Wespen, Honigbienen und andere Insekten leicht ans Wasser kommen. Die Tonschale kann man z.B. im Gemüsegarten aufstellen. Damit lockt man die Wespen an und sie können dann direkt beim Salat und Gemüse nachsehen, ob da nicht auch Läuse und Weiße Fliegen zu holen sind.

Wer den nützlichen Wespen dauerhaft helfen möchte, der sollte dafür sorgen, dass ihnen genügend Blütennektar zur Verfügung steht. Sie benötigen, wie Honigbienen und Hummeln, ein durchgängiges Trachtenband, also vom Juni bis zum September heimische Blütenpflanzen, von welchen es Nektar zu holen gibt.