Kreisgruppe Herford

Vogelschutz im BUND

Keine Tiergruppe genießt mehr Sympathie als die Vögel. So auch im BUND: Für keine Tiergruppe sind wohl mehr BUND-Gruppen im Einsatz.

Wer einen Garten hat, schafft mit einheimischen Gehölzen, Zonen des Wildwuchses und Komposthaufen Nahrung und Nistgelegenheiten. Wo alte Bäume und Gemäuer fehlen, sorgen Nistkästen für Abhilfe. Im Handel gibt es eine Fülle spezieller Modelle, zudem bieten Bücher und das Internet jede Menge Hilfe für den Eigenbau.

Am meisten erreichen wir, wenn wir die rasche Verarmung unserer Vogelwelt in der Agrarlandschaft bekämpfen – z.B. mit dem Einkauf regionaler Bioware und mit weniger Fleisch auf dem Teller.

Was tut der BUND, außer einen "vogelfreundlichen" Lebensstil zu propagieren? Wir werben – von der Ortsgruppe bis zum Bundesverband – für eine umweltverträglichere Landwirtschaft und Mobilität, für natürlichere Wälder und Auen. Wir kämpfen gegen jede Form der Naturzerstörung. Wir betreuen und sichern wichtige Lebensräume von Vögeln, um ihre Artenvielfalt zu bewahren.

Dazu kümmern sich zahllose BUND-Gruppen auf lokaler Ebene gezielt um bestimmte Arten, seien es Mauersegler in Berlin oder Alpensegler in Tuttlingen, Wiesenbrüter in Bremen oder Felsbrüter im Rurtal, Eisvögel in Flensburg oder Brachvögel in Donau-Ries.


"Schwalben brauchen Hilfe"

Mit diesem Aufruf in der Presse hat die BUND-Kreisgruppe Herford im vergangenen Jahr im gesamten Kreis Herford Hausbesitzer dazu aufgerufen, Schwalbenbruten (vor allem Mehlschwalben) zu melden. Mit der Aktion wollten die BUND-Aktiven einen Eindruck über die ungefähre Anzahl an Schwalben im Kreis Herford bekommen. Außerdem wollten die Naturschützer die Bewohner der Städte dazu auffordern, Schwalben nicht nur an ihren Häusern zu dulden, sondern auch zu fördern, z.B. durch das Anbringen von Kunstnestern und das Aufstellen von Lehmpfützen.

Der Rückgang der Populationen in den letzten Jahren ist zum Teil auf Veränderungen im Siedlungsbereich zurückzuführen. An glatten Fassaden bleiben die Nester nicht haften, oft werden sie bei Renovierungsarbeiten zerstört. Auf versiegelten Flächen finden die Mehlschwalben kein Baumaterial für ihre Nester mehr. In vielen privaten Gärten fehlt es an Artenvielfalt, in Vorgärten wird immer häufiger das notwendige Grün durch Steinaufschüttungen ersetzt. Manche Menschen wollen keine Nester unter ihrem Dach und versehen die Wände mit Anti-Haftmitteln. Auch fehlt es in den Städten an Nistmaterial. Zumindest in diesem Punkt kann den Schwalben durch Anlegen von Lehmpfützen geholfen werden.

Deshalb hatte die Kreisgruppe Herford vorbereitete Lehmwannen gegen eine kleine Spende angeboten. Größere Untersetzer für Kübelpflanzen aus dem Baumarkt waren dafür hervorragend geeignet, die dann mit Lehm gefüllt wurden. Viele Schwalbenfreunde haben die bei ihnen angekommenen Schwalben gemeldet und vom Angebot der Lehmwannen Gebrauch gemacht. Nach einem zweiten Aufruf in der Presse im August 2013 kam dann noch einmal eine Flut von Meldungen, so dass wir erfreut feststellen konnten, dass es doch noch viele Menschen gibt, bei denen die Schwalben willkommen sind und die sich über sie freuen. Über die gemeldeten Mehlschwalbenbruten wurde eine Liste geführt und sie wurden zusätzlich im Artenfinder-Portal eingegeben.

Diese Liste wird in diesem und auch im nächsten Jahr weiter geführt, um die Entwicklung der Schwalbenpopulation zu verfolgen.


Grünspechte gesucht

Der BUND Herford ist weiterhin auf der Suche nach Grünspechten (Picus viridis).

Diese, in Deutschland zweithäufigste, Specht-Art wurde vom NABU und dem LBV Bayern zum „Vogel des Jahres 2014“ ernannt. Wer einen Grünspecht hört oder sieht, kann sich unter Tel.: 0151 - 25692266 oder per E-Mail an bernd.meier-lammering@bund.net, beim BUND melden.

Bevorzugter Lebensraum des Grünspechtes sind halboffene Landschaften, wie Waldlichtungen, Streuobstwiesen oder auch Parks und Gärten. Im Gegensatz zu anderen Spechten hält sich der Grünspecht oft auf dem Boden auf, um nach Ameisen zu suchen, die seine Hauptnahrungsquelle darstellen. 

Einen Überblick über die (mehr als 1000) bisher gemeldeten Fundstellen, kann man sich auf  www.artenfinder.rlp.de verschaffen, indem man unter "ARTENSUCHE" "Grünspecht" eingibt.