Wie Sie Insekten Lebensräume schenken können
Passende Lebensräume für Insekten und vor allem Wildbienen werden immer seltener, da durch Verstädterung, intensive Landwirtschaft und Pestizideinsatz viele der geeignete Naturräume zerstört werden.
Sie können den Tieren alternative Nistplätze zur Verfügung stellen, indem Sie Insektenhotels in zum Beispiel Ihrem Garten anbringen.
Wie und wo sollte die Nisthilfe angebracht werden?
Ein Insektenhotel sollte vorzugsweise an einem trockenen, warmen Standort aufgestellt werden. Sie dürfen nicht wackeln und durch zum Beispiel Wind umherbaumeln. Außerdem ist es wichtig, die Hotels vor Regen zu schützen und nicht direkt in den Schatten zu stellen.
Welche Materialien eignen sich für den Bau eines Insektenhotels?
Viele der in der Werbung angepriesenen Insektenhotels nützen den Tieren nichts. Die Nisthilfen sehen zwar hübsch aus, bieten den Tieren aber keinen dauerhaften Unterschlupf oder Brutplatz.
Folgende Materialen sind für Ihr Insektenhotel brauchbar:
- unbehandeltes, hartes Holz
Ideal für eine Nisthilfe eignen sich Holzklötze aus hartem, unbehandeltem Holz (z.B. Buche, Esche), die man sich häufig als Restholz kostenlos aus Zimmerein mitnehmen darf. In die Klötze bohren Sie, so tief wie es der Bohrer zulässt, Löcher mit einem Durchmesser von 3-9mm. Wichtig ist hierbei immer quer zur Maserung zu bohren, da das Holz andernfalls bei Feuchtigkeit aufquellen könnte. Desweiteren sollten die Löchern einen gewissen Abstand voneinander haben (ca. 2-3fache Bohrerdurchmesser). Achten Sie darauf, dass die Rückwand an jedem Loch geschlossen ist, sodass die Gänge geschützt und dunkel sind. In den Öffnungen darf sich kein übriges Bohrmehl befinden und die Wände müssen glatt sein, damit sich die Tiere nicht an den Flügeln verletzten.
(Auch Totholz eignet sich für manche Wildbienenarten gut in der Nisthilfe)
- Pappröhrchen, Bambus, Schilf
Wichtig bei der Verwendung dieser Materialien ist, dass sie einen Innendurchmesser von circa 3-9mm haben. Außerdem sollten Sie die Halme möglichst vor Regen geschützt anbringen. Sie können die leeren und gereinigten Halme in zum Beispiel, einer alten Konservendose, bündeln. Dies eignet sich gut, da die eine Seite der Halme so automatisch verschlossen ist. Den selben Effekt erzielen Sie bei Bambus, wenn sie hinter der Verdickung abschneiden. Idealerweise geben Sie vor dem einsetzen der Stängel etwas Lehm in die Konservendose, um die Röhrchen sicherer von hinten zu verschließen. Die Röhren dürfen weder beim schneiden splittern, noch allgemein porös sein.
Markhaltige Stängel werden von Wildbienen häufig nur angenommen, wenn sie senkrecht angebracht sind.
- Gebrannte Tonsteine
Lochziegel eignen sich, entgegen der allgemeinen Auffassung, nicht für Insektenhotels. Sie dienen in diesen höchstens zur Bündelung von Schilfhalmen und co. . Sogenannte Bienensteine sind ideal für Ihr Insektenhotel. Sie können diese im Internet bei einem Spezialversender kaufen.
Nicht alle Wildbienen benötigen derartige Insektenhotels...
Falls Sie in Ihrem Garten eine noch ungenutzte Fläche haben sollten, wäre dies eine gute Gelegenheit, dieser einen tollen Nutzen zu zuschreiben. Ein großer Teil der Wildbienenarten lebt nämlich im Boden.
Sie brauchen für diese Nisthilfe nur circa 1m2 . Die Fläche sollte möglichst nicht zu stark bewachsen sein. Der Boden sollte möglichst aus Sand bestehen, wobei sich sowohl reiner, als auch lehmhaltiger Sand gut eignet. Wichtig ist, dass der Sand nicht gewaschen sein darf, da ihm sonst die Bindigkeit fehlt. Aufkommenden Wuchs nur vorsichtig von der Fläche entfernen um keine Brutröhren zu zerstören. Oder Sie können den Bienen einen Kleinen Berg aufschütten, aus einem Lehm-Sand gemisch. Den Sand können Sie in einem verhältnis von 2/3 mit Lehm mischen (2 Teile Sand und 3 Teile Lehm), sodass der Lehm nicht zu hart wird und die Bienen dort ihre Gänge bauen können. Sie können das Lehm-Sand gemisch dann zu einem kleinen haufen auftürmen, dabei darauf achten, dass der haufen nicht zusammen stürzt oder zur seite weg rutscht. Als kleine hilfe/anregung für die Bienen können Sie mit einem kleinen Stock Löcher in den haufen stechenl. Dann braucht der kleine Berg nur noch aushärten und die Bienen könne anfangen ihre gänge zu Bauen.
Die Fläche darf weder gedüngt, noch gemulcht oder zu stark bewässert werden.
Die Umgebung der Nisthilfe
Egal wie schön Ihr Insektenhotel ist; wenn die Umgebung nicht stimmt, werden die Wildbienen höchst wahrscheinlich nicht in Ihre Nisthilfe einziehen.
Wichtig ist, dass um die Nisthilfe reichlich Nahrung für die Tierchen zufinden ist. Ideal ist eine in unmittelbarer Nähe liegende Blumenwiese mit heimischen Pflanzen. Auf diesem Beet eignet es sich dann neben den heimischen Gräsern und Kräutern auch ein Wasserangebot bereitzustellen. Füllen Sie zum Beispiel eine Tonschale mit Wasser und ein paar Steinen. Die Steine dienen den Tieren als Sitzgelegenheit und sollten deshalb nicht komplett unter dem Wasser liegen.
Eine Liste mit geeigneten Pflanzen finden Sie hier: