Kreisgruppe Herford

Blütenreiche Vielfalt in der Kulturlandschaft: Orchideenwiesen bei Trier

Fliegen-Ragwurz

Es ist Blütezeit der Orchideen. Eine Exkursionsgruppe wandert über die weiten Wiesen des Naturschutzgebietes Perfeist bei Wasserliesch und bestaunt die Vielfalt und Schönheit der Orchideen. Einige dieser seltenen Pflanzen haben raffinierte Strategien entwickelt: Ihre Blüten haben die Gestalt von Insekten angenommen. So locken sie echte Insekten an, um bestäubt zu werden. Dieser Trick spiegelt sich auch im Namen der Orchideen wider: Bienen-Ragwurz und Fliegen-Ragwurz.

Pflanzen helfen einander

Ein weiteres Phänomen, welches an Pflanzen zu erläutern ist, ist die Symbiose. Eine Symbiose ist die Vergesellschaftung zweier oder mehrerer Arten, die für alle der beteiligte Arten vorteilhafte Effekte nach sich zieht.

Der Mensch nutzt dies in der Landwirtschaft zu seinem Vorteil. Beim Milpa-Solar-System werden Mais, Bohnen und Kürbisse zusammen auf einem Feld angebaut. Der Mais muss aufgrund seiner Größe relativ weit auseinander stehen. Dies führt dann häufig dazu, dass es in den Fugen zwischen den Pflanzen zu Degradation oder Bodenerosion kommt. Um dies zu verhindern werden Kürbisse zwischen den Mais gepflanzt, die mit ihren großen Blättern das Abtragen und das Austrocknen von Bodenmaterial verhindern. Dies kommt auch den Bohnen zu Gute. Die Bohne ist eine Leguminose, was bedeutet, dass sie den Boden mit Stickstoff anreichert, welcher für den Mais und die Kürbisse wichtig ist. Der Mais spendet für die anderen beiden Pflanzen Schatten und dient der Bohne als Rankhilfe. 

So zeigt es sich, dass zum Beispiel chemische Düngemittel nicht notwendig sind, um die Ernteerträge zu steigern, da dies auch auf natürliche, nachhaltige Weise geht, indem man die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Pflanzen vorteilhaft nutzt.

Eine der wohl bekanntesten Symbiosen: Clownfisch und Seeanemone